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Aachener Bridger – wie die Götter in Frankreich...!


Akribisch vorbereitet vom Orga-Komitee, bestehend aus Rita Bonnery und Elena Schulte,

startete eine höchst disziplinierte Bridge-Mannschaft pünktlich um 11.30 Uhr Richtung Reims (o.k., 5 Leutchen mussten halt mit eigenen Fahrzeugen anreisen...). Der Bus, verziert mit den schönsten Motiven der Stadt Aachen, wurde von Waldemar sicher in die Partnerstadt gelenkt; die Insassen sahen freudig-gespannt dem Event entgegen, waren hochkommunikativ, aber die letzte Bankreihe... sooo laut und überschäumend!

Nach Verteilung der Zimmer und einer kurzen Verschnaufpause gings nach Champfleury, wo uns zahlreiche Honoratioren und der gesamte Bridgeclub freundlichst empfingen. Dank des hervorragenden Simultanübersetzers Dr. Adi Teubner, der im übrigen auch die in perfektem Französisch vorgetragene Chefinnen-Rede übersetzte, fühlten wir uns alle herzlich willkommen geheißen. Und schon gings los: Champagner in Strömen, ein leckeres kaltes Büfett, Weißwein, Rotwein...., für manchen bestimmt ein bisslein zu viel des Guten; die fleißigen Saaltöchter sorgten für ständig volle Gläser. Das folgende Paarturnier verlief locker-flockig, allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig: das As im französischen Kartenspiel ist eine 1, und das wollte manch Angesäuseltem nicht so richtig in den Kopf.

Peter und Boris aber verteidigten erfolgreich die Ehre unseres Clubs und siegten in diesem Turnier.

Zurück in Reims waren immer noch ein paar Aufrechte übrig, die sich noch ein wenig müde trinken mussten, und so landete der „harte Kern“ noch in einem Straßencafé.

Trotzdem, pünktlich erschien die Mannschaft zur Kathedralenführung und die ganz tapferen wurden für die Besteigung des Turmes mit einem riesigen Rundumblick über Reims belohnt.

Die anschließende freie Zeit nutzten die meisten zu einer Shoppingtour, und für die Galerie Lafayette hat es sich bestimmt gelohnt..!

Ein kleiner Mittagssnack und schon fuhr uns der Bus wieder zum Clubgebäude, wo ein traumhaft schönes Blumenfeld dem Namen des Örtchens alle Ehre machte. Wir alle taten unser Bestes, aber es war bei weitem nicht genug; die Heimmannschaft putzte uns förmlich vom Bridgetisch und gewann das Teamturnier haushoch!

Ein wenig angeschlagen bestiegen wir den Bus, aber die informative Tour durch die Reimser Weinberge und die Vorfreude auf das bevorstehende 7-Gänge-Menue im Club ließen die Stimmung schnell wieder steigen und so hat schon der Champagnerwinzer, dessen Betrieb wir besichtigen durften, nicht gemerkt, dass er keine Sieger beherbergte.

Die Rückkunft in das vordem etwas spartanisch wirkende Clubheim riss dann auch den letzten aus der Lethargie, denn herrlich gedeckte Tafeln versprachen schon, was da folgen würde: eine Auswahl der feinsten Köstlichkeiten der französischen Küche, die mit süffigen Weinen kredenzt wurde. Franzosen und Deutsche saßen bunt gemischt an den langen Tafeln und im Verlauf des Abends unterhielten sich alle über die Sprachbarriere hinweg in den verschiedensten Idiomen. Schade, dass dann um 24.00 der Busfahrer nach Hause wollte, aber einige Bridger zeigten nun doch Spuren von Müdigkeit. Nicht so der harte Kern! Die zogen wieder durch Reims auf der Suche nach dem letzten noch offenen Lokal.

Hier wie auch während aller Besichtigungen und Ausflüge, wurden wir von einer Gruppe Reimser begleitet, die immer dafür sorgten, dass uns nichts Böses widerfuhr.

Es war eine tolle Gemeinschaft, fröhlich und ausgelassen, und auf dem Höhepunkt der Feierlichkeiten kam es dann zum Trikot-Tausch; ein französischer Spieler entledigte sich seines Club-T-Shirts und Elisabeth Koolen war die Glückliche, die diese Trophäe mit nach Aachen nehmen durfte. Um kurz nach 2 wurden wir dann – unterstützt von einigen Kehrmaschinen - ins Bett gefegt; und das war auch gut so!

Auch der Sonntag Morgen begrüßte uns wieder mit strahlend blauem Himmel und wir alle freuten uns auf die anstehende Stadtrundfahrt im Bimmelbähnchen. Im Gegensatz zu uns hatte der Fahrer aber wohl verschlafen, sodass wir eine geruhsame Stunde auf dem großen Platz vor der Kathedrale genießen konnten. Denn als krönenden Abschluss gab es noch eine Besichtigung der Pommery-Champagnerkellerei. Ein eindrucksvoller Rundgang durch einen kleinen Teil der 18 km sich erstreckenden Kellergänge ließ uns an 25 Millionen Flaschen der edelsten Tropfen vorbeikommen. In den ehemaligen Steinbrüchen der Kreidefelsen, die kegelförmig und bis zu 40 Meter hoch waren, gab es sowohl moderne Exponate französischer Künstler als auch alte Reliefs aus den Anfängen der Domaine Pommery zu bestaunen. 116 Stufen höher wurden 3 Magnum-Fläschchen mit dem Säbel geöffnet und verkostet.

.Leider, leider..., nun mussten wir die Heimfahrt antreten, aber im Gepäck hatten wir nicht nur ein paar Flaschen der edelsten Tropfen..!

Wir alle haben ein wunderschönes Wochenende verbringen dürfen; die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft der Franzosen war überwältigend und wir alle bedanken uns sehr herzlich!

Wir hoffen und wünschen, dass wir unsere Reimser Freunde bald hier in Aachen wiedersehen und werden uns heftig anstrengen müssen, um ihnen einen so ereignisreichen, harmonischen und fröhlichen Aufenthalt in unserer Stadt bieten zu können.

Unser Dank gilt aber auch den Verantwortlichen in unseren Reihen liebe Rita, liebe Elena und lieber Adi, die keine Mühen gescheut haben, uns alle an einem so wunderschönen Wochenende teilhaben zu lassen.



Barbara Mevissen